Gedankenimpuls - Musik – Austausch
Wo sind die Räume, in denen wir uns wiederfinden? In denen wir zur Ruhe kommen und uns für einen Moment auf unser Menschsein besinnen können? Auf unsere Werte, auf unsere Art als mitfühlende, großzügige, liebevolle Wesen?
Nach dem gelungenen Auftakt im Juni findet entführt uns das 2. MARKUS Nachtcafé musikalisch in ferne Welten, nach Madagaskar und Afghanistan, beschwört alte und mythische Zeiten herauf und setzt diese in Bezug zu heutiger Musik. Über allem schwebt der Begriff Heimatverlangen und die Sehnsucht nach Frieden und Einklang mit der Welt.
Unseren Gedankenimpuls hält Nassima Galalou, die in Deutschland aufgewachsen ist, ihre familiären Wurzeln jedoch in Nordafrika und Italien hat. Über kulturelle Vielfalt, Neugier und Toleranz wird sie uns Interessantes zu berichten haben. Wir freuen uns sehr, die hannoversche Autorin, Sprecherin und Moderatorin bei uns begrüßen zu dürfen! Und sind gespannt, welche Gedanken sie mit uns teilen wird.
Gedankenimpuls. Nassima Galalou
Musik. Debussy, Gubaidulina, Ravel, von Bingen, Bansal, Rachmaninow
Gesang. Magdalena Hinz
musica assoluta Solisten:
Klavier. Franziska Melcher
Flöte. Eva Ludwig
Cello. Thorsten Encke
Zum Ausklang: get together bei Tee & Wein
Eintritt frei
"Ich schreibe Musik, um das Unbekannte zu verstehen, um mich mit Ideen auseinanderzusetzen, die zu groß sind, um sie in Worte zu fassen, um Menschen zusammenzubringen, indem ich uns an die Dinge erinnere, die wir gemeinsam haben."
Juhi Bansal
Sofia Gubaidulina (*1931)
aus: 10 Präludien für Violoncello solo
- ricochet
Claude Debussy (1862-1918)
Syrinx für Flöte solo
Begrüßung
Sergei Rachmaninow (1873-1943)
aus: Sonate g-Moll op.19 für Violoncello und Klavier
- Andante
Hildegard von Bingen (1098-1179)
”O quam mirabiles est”
Gedankenimpuls Nassima Galalou
Maurice Ravel (1875-1937)
Chanson Madécasses (1925) für Gesang, Flöte, Violoncello und Klavier
- Nahandove
- Aoua
- Il est doux de se choucher
Juhi Bansal (*1984)
aus: Love, Loss, Exile (women's poems from Afghanistan) (2022)
- Love
Nassima Galalou. Gedankenimpuls
Magdalena Hinz. Mezzosopran
Solisten von musica assoluta:
Franziska Melcher. Klavier
Eva Ludwig. Flöte
Thorsten Encke. Cello
Maurice Ravel, Chansons Madécasses
Gedichte von Evariste Parny
Nahandove, o schöne Nahandove!
Nahandove, o schöne Nahandove!
Der Ruf des Nachtvogels hebt an,
am Himmel leuchtet hell der Vollmond
und erster Nachttau legt sich silbern mir aufs Haar.
Dies ist die Stunde; wer hält dich zurück,
Nahahndove, o schöne Nahandove!
Das Bett aus Blättern ist bereitet;
Bestreut hab ich’s mit Blüten, Kräutern voller Wohlgeruch;
es ist würdig deiner Reize,
Nahandove, o schöne Nahandove!
Sie naht. Am schnellen Atem hab ich es erkannt,
ein Atmen, das von großer Eile zeugt;
ich höre das Rascheln ihres Gewandes, das sie umhüllt;
sie ist es, sie ist es, sie ist es,
es ist Nahandove, die schöne Nahandove!
Schöpf wieder Atem, Geliebte,
und ruh dich aus auf meinen Knien.
Wie bezaubernd ist doch dein Blick!
Wie dein Busen sich doch voll Leben und Entzücken regt
in der Hand, die ihn drückt! Du lächelst,
Nahandove, o schöne Nahandove!
Deine Küsse dringen bis in die Seele;
deine Liebkosung raubt mir die Sinne;
halt ein, sonst vergehe ich.
Kann man denn vor Lust sterben,
Nahandove, o schöne Nahandove?
Das Entzücken weicht als wär’s ein Blitz.
Dein süßer Atem geht ruhiger,
Deine feuchten Augen schließen sich,
und wie erschlafft neigt sich dein Kopf,
und dein Entzücken erlöscht in Mattigkeit.
Noch niemals warst du so schön,
Nahandove, o schöne Nahandove!
Du verlässt mich, und ich werde vor Bedauern und Verlangen vergehen.
Ich sehne mich nach der nächsten Nacht.
Komm wieder heute Nacht,
Nahandove, o schöne Nahandove!
Aoua!
Aoua! Aoua! Hütet euch vor den Weißen,
ihr Küstenbewohner.
Zur Zeit unserer Väter,
kamen Weiße auf diese Insel;
Man sagte ihnen: "Hier ist Land;
eure Frauen können es bebauen.
Seid gerecht, seid gut, und werdet unsere Brüder.“
Die Weißen versprachen es, aber sie
bauten immer mehr Festungen.
Ein bedrohliches Fort erhob sich;
der Donner wurde in ehernen Mäulern versteckt;
ihre Priester wollten uns einen Gott geben, den wir nicht kennen;
und schließlich sprachen sie von Gehorsam und Sklaverei:
Lieber den Tod!
Das Gemetzel war lang und schrecklich;
aber trotz des Blitzes, den sie spien,
und der ganze Armeen zermalmte,
wurden sie alle vernichtet.
Aoua! Aoua! Hütet euch vor den Weißen!
Wir haben neue Tyrannen gesehen,
die stärker und zahlreicher waren
und ihre Flagge an der Küste hissten:
Der Himmel hat für uns gekämpft;
er hat Regen über sie kommen lassen,
Stürme und giftige Winde.
Sie sind nicht mehr, und wir leben frei.
Aoua! Aoua! Hütet euch vor den Weißen, ihr Küstenbewohner.
Es ist wohltuend
Es ist wohltuend, sich in der Hitze hinzulegen
unter einen dicht belaubten Baum und darauf zu warten,
dass der Abendwind Kühle bringt.
Ihr Frauen, kommt herbei. Während ich mich ausruhe,
hier, unter dem dicht belaubten Baum, erfüllt mein Ohr
mit euren Gesängen. Singt mir das Lied
des Mädchens, das seine Matte flicht,
oder am Reisfeld die gierigen Vögel vertreibt.
Der Gesang erfreut meine Seele. Der Tanz ist für mich
fast so süß wie ein Kuss. Lasst eure Schritte langsam sein,
wie die Bewegungen der Lust und der Hingabe.
Der Abendwind kommt auf;
der Mond glänzt zwischen den Bäumen am Hang.
Geht und bereitet das Abendessen.
Übersetzung © musica assoluta, 2024
Juhi Bansal, Love, Loss and Exile
(wonmen's poems from Afghanistan)
1.Love
Your love is like water, like fire;
The waves engulf me, the flames consume me.
2. Konzert am
Freitag, 30.August 2024, 20 Uhr
Markuskirche Hannover
Gedankenimpuls. Nassima Galalou
Musik von Claude Debussy, Sofia Gubaidulina, Maurice Ravel, Hildegard von Bingen,
Juhi Bansal und Sergei Rachmaninow
Gesang. Magdalena Hinz
Solisten von musica assoluta
Zum Ausklang: get together bei Tee & Wein
Dauer: ca. 45'
Eintritt frei
Weiter geht's am:
Freitag, 8.November 2024, 20 Uhr
Markuskirche Hannover
Oskar-Winter-Straße 7
30161 Hannover