The ocean is a noisy place

Konzert I Wissen I Visuals - zur UN-Decade of Ocean Science

  • 29.10.24 - 19:30 Uhr, Elbphilharmonie Hamburg
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    The ocean is a noisy place - am 29.10. in der Elbphilharmonie!


    „Verboten ist nur, was Langeweile erzeugt.” so Thorsten Encke - Komponist, Dirigent und künstlerischer Leiter des Orchesters musica assoluta.
    Unter diesem Motto kommen ein Orchester, eine Wissenschaftlerin, ein Komponist und eine Videokünstlerin zusammen, um ihr Publikum zum Lauschen, Nachdenken und Eintauchen in eine neue und unbekannte Klang-Welt einzuladen. Auf künstlerisch-ästhetische Weise machen die Musiker:innen mit einem genreübergreifenden Programm aus klassischer und zeitgenössischer Musik, Vortrag und Videokunst erlebbar, wie das Meer klingt. Grenzen zwischen Forschung und Kultur werden aufgebrochen – alles gemeinsam wird zu einem brandaktuellen Sprachrohr einer bedrohten Artenvielfalt.

    DIE FASZINIERENDE KLANGWELT DES OZEANS
    Wie klingt das Meer? Sanftes Wind- und Wellenrauschen fallen uns bei dieser Frage vielleicht als Erstes ein. Claude Debussy hat in "La Mer" auf seine Weise geantwortet - seit jeher zieht die Faszination dieser Naturgewalt mit ihren geheimnisumwobenen Tiefen viele Künstler*innen in ihren Bann. Aber wie hört sich die Welt an für die Lebewesen, die ihre gesamte Existenz unter der Wasseroberfläche der Ozeane, die immerhin über 70% des Erdballs ausmachen, verbringen, und wie nutzen sie diese einzigartige Akustik zum Überleben? Was ist die Rolle des Menschen?
    "The ocean is a noisy place" erzählt von der faszinierenden, kraftvollen, aber auch bedrohten akustischen Welt des Ozeans.

    EIN BEWUSSTSEIN FÜR DIE PHÄNOMENE DES LEBENS SCHAFFEN...
    Mit der einleitenden Musik wandelt sich die Atmosphäre im Saal. Bläuliches Licht und die diskret beginnende Videokunst geben dem Raum die Anmutung ozeanischer Tiefe. Die Zuhörer erleben nie gehörte Geräusche der Unterwasserwelt und werden über die audio-visuelle Wahrnehmung hypnotisch in Bann gezogen. Die Musik von Claude Debussy mündet in die kaum auszuhaltende Stille der hydrophonischen Klanglandschaften der norwegischen Medienkünstlerin und Forscherin Jana Winderens. Cellistin Tanja Tetzlaff lässt den Sound des »Black Ice« erklingen. Hier setzt der performative Vortrag der Meeresbiologin Prof. Dr. Antje Boetius (Alfred-Wegener-Institut) über den Reichtum ozeanischen Lebens und dessen Bedrohung an und geht über in die fulminante Improvisation "Deep blue", mit der uns die Schlagzeugerinnen*innen des Ensembles in die akustischen Tiefen des Ozeans entführen – um sich anschließend in Thorsten Enckes „It is noisy in the ocean“ zu entspannen. Hier werden Tierlaute zum Material für eine innovative Komposition, in der es beständig zwischen lebendigen Geräuschfeldern und flirrenden Klangflächen pulsiert. Attacca geht Enckes Werk in Debussys „La Mer“ über - bearbeitet für Kammerorchester - energiegeladen und tief berührend.

    MUSIK UND WISSENSCHAFT KÜNSTLERISCH VERBUNDEN
    Der Ozean ist voller Geräusche. Unterwasserschall wird durch eine Vielzahl natürlicher Quellen wie Wellen, Regen und Wildtiere erzeugt. Unterwassergeräusche ermöglichen es den Lebewesen im Meer, Informationen auszutauschen und über große Entfernungen zu kommunizieren. Die komplexen akustischen Phänomene sind uns immer noch ein Rätsel. Aber die Forschung geht in großen Schritten voran. Zunehmend lernen wir, dass Meeresbewohner akustische Wesen sind und auf ein intaktes akustisches Übertragungssystem angewiesen sind.
    Unterwasserschall wird auch von künstlichen Quellen wie Schiffen, Sonaren, Sprengungen oder Windparks erzeugt. In den letzten 10 Jahren hat sich der Menschen-gemachte Lärm in den Ozeanen mehr als verdoppelt. Die Wissenschaft steht erst am Anfang eines Prozesses, um zu verstehen, inwieweit diese Geräusche die natürliche Klanglandschaft des Ozeans übertönen und das Leben im Meer bedrohen.

  • Claude Debussy (1862-1918)
    "...Ce qu'a vu le vent d'Ouest" für Ensemble
    Jana Winderen (*1965)
    aus: "The Wanderer" - electronics (2016)
    Prof. Dr. Antje Boetius
    "Was uns der Ozean erzählt" - performativer Vortrag
    Thorsten Encke (*1966)
    "Black Ice" for cello solo & electronics (2020)
    "Deep blue" Improvisation
    mit jungen Schlagzeugern*innen
    Thorsten Encke (*1966)
    "It is noisy in the ocean…" for ten players & electronics (2022)
    Claude Debussy (1862-1918)
    "La Mer" (1905) bearbeitet für Kammerorchester von Thorsten Encke

    Prof. Dr. Antje Boetius. Meeresbiologin
    Tanja Tetzlaff. Violoncello
    cylixe. Media Artist
    musica assoluta
    Thorsten Encke. Dirigent

Weiterführende Links
Mit unseren special Guests

Prof. Dr. Antje Boetius. Meeresbiologin
Tanja Tetzlaff. Violoncello
cylixe. Media Artist

Fotos

Moritz Küstner
Helge Krückeberg

The ocean is a noisy place
  • 29.10.24 - 19:30 Uhr, Elbphilharmonie Hamburg