musica assoluta

„Im Grunde ist es ja so: wenn ich selber weiß, was draus wird, bin ich gar nicht mehr so sehr interessiert. Weil ich nie davon ausgehe, etwas für alle Zeiten fest zu machen.“
Die Bezeichnung „Musiker“ fand Josef Anton Riedl spießig. Er selbst nannte sich lieber „Musikarchitekt“.
Unerbittlich in seinem ästhetischen Anspruch, war er stets auf der Suche nach der nie dagewesenen Klang-Geräusch-Bild-Bewegungs-Licht-Erfahrung.
Vier Ausführende. Papier. Alle möglichen Sorten von Papier, Materialvorschläge des Komponisten, aufgrund derer die Künstler eine eigene Version des Stücks erstellen – geschlagen, geworfen, getreten, zerknittert, zerknüllt, zerrissen, geschüttelt, geschleift, gezogen, in rhythmisch - dynamische Strukturen gefasst, mit Stillen versehen, ergänzt, verkürzt, verlängert, vergessen – bis zum völligen Aufgebrauchtsein erschöpft. Paper Music. Die Destruktion als Akt der Befreiung – der Blick plötzlich unverstellt, endlos der Horizont, die Sinne gespannt. Stille.